Reise nach Martinique November/Dezember 2021


Fast 2 Jahre sind seit meinem letzten Besuch auf Martinique im Januar 2020 vergangen, bevor Covid alles lahmlegte. Damals hatten wir 2 Futterstellen für die Katzen von Le Marin; an der neuen Marina uns am Simply Supermarkt. Seither hat sich die Zahl der Katzen dieser beiden Kolonien stark reduziert; zu einem Großteil durch erfolgreiche Vermittlungen. Der ursprüngliche Partnerverein Kat's Love existiert nicht mehr, unser neuer Partner ist der Verein Les Moustikat's, gegründet von Virginie Gilles-Lagrange und es sind 6 neue Stellen hinzugekommen, an denen kastriert und gefüttert wird. In den nächsten Wochen werde ich sie alle kennenlernen. Ich bin gespannt!

Marina

Die alte Futterstelle an der Marina, einst so gut besucht, ist verwaist. Die meisten der ehemaligen Besucher konnten gut vermittelt werden, einige sind im Katzenhimmel. Gefüttert wird jetzt von Virginie an einem kleinen Parkplatz direkt daneben.


Nur 2 Langzeitbewohner leben hier noch; Pat, den ich fotografieren konnte, und der scheue Gribouille, den ich leider nicht zu Gesicht bekam, weil er, wie einige wilde Neuzugänge, hauptsächlich im Dunkeln auftaucht...


...und Daiquiri, die den ganzen Tag unter den geparkten Autos sitzt und wartet... Worauf?


Nicht nur darauf, gefüttert zu werden!


Sie freut sich genauso über Streicheleinheiten. Wann immer ich über den Parkplatz gehe, kommt sie angelaufen, beißt zart in meine Hand und will nicht als schmusen. Sponta beschließe ich, dass diese liebenswerte Katze nicht eines Tages, von einem Auto überfahren, auf dem parkplatz ihr Leben lassen soll - unser Verein wird die Kosten für eine Reise nach Frankreich zur Vermittlung übernehmen! Ich bin sicher, dass unsere Unterstützer mir zustimmen werden.
Die Babykatzen, die an der Marina ausgesetzt werden, werden sofort von Virginie eingefangen und bis zur Vermittlung gepflegt. Ich werde sie noch kennenlernen... 

Autan

Der Simply Supermarkt hat einen neuen Eigentümer bekommen und heißt jetzt Autan. Hier versorgt Mymy Grasset die 4 Katzen Minouche, Maya, Nomade und Veron. Im Oktober hatte es hier ein großes Problem mit dem Hund des Hauses neben dem Supermarkt gegeben, wo die Katzen seit Jahren einen sicheren Unterschlupf hatten - bis sich die Bewohner des Hauses einen Hund zulegten. Dann war es mit der friedlichen Katzenidylle vorbei; der Humd jagte sie, stahl ihr Futter und die Katzen waren in alle Himmelsrichtungen versprengt. Mymy war in großer Sorge um ihr Überleben.



 Die Lösung war ein Futterhaus in luftiger Höhe, mit Laufsteg und unerreichbar für jeden Hund.


Nomade vor seinem Haus...


Nomade, Minouche und im Hintergrund lugt ihre Tochter Maya aus dem Häuschen, das von allen Katzen gut angenommen wurde.


Minouche... Alle Katzen sind mit dem Schrecken davongekommen und in guter Verfassung.


Auch der scheue Veron ist nach Hause zurückgekehrt, natürlich als letzter. Und der Hund? Er scheint sich damit abgefunden zu haben, dass er den Katzen nichts mehr abhaben kann. Jedenfalls belästigt er sie nicht mehr. Man scheint sich arrangiert zu haben...

Port de Pêche


Port de Pêche war für Mymy Grasset eine Herzensangelegenheit, schon zu dem Zeitpunkt, als ich bei meinem letzten Besuch auf die roten Katzen am Leader Price aufmerksam wurde, denen ich so gerne geholfen hätte--


 Der kleine lokale Fischerhafen liegt gegenüber dem Friedhof von Le Marin auf dem Weg von der Marina zum Zentrum von Le Marin. 



Vor dem Hafen ist das Restaurant Chez Chichine.


Chichine ist eine wunderbare Frau und eine große Katzenfreundin. Sie füttert hier; Mymy muss das Futter bloß vorbeibringen.


Doch heute ist alles anders... Heute bin ich zu Besuch und möchte alle katzen, die ich bisher nur auf Fotos und in Videos gesehen habe, persönlich kennenlernen.


Und da sind sie... Von links nach rechts : Amy, Sarah, Chausson ( seinen scheuen Bruder Morris, der nur dann und wann kommt, bekam ich nicht zu Gesicht. ), Costa mit dem kurzen Schwanz, dahinter sein Bruder Emilio und Rapido.


Hinter Chichines Restaurant geht es weiter...


Hier haben sich versammelt:


Fleur, Ernesto, Marlo und im Vordergrund Mystique, Chichines eigene Katze, und...


...im Vordergrund ein Neuzugang, die kleine Poupette, noch sehr schüchtern, aber bereits kastriert; daneben Masha und Smockie.


Das ist Blacky, ebenfalls ein Neuzugang. Er tauchte während meines Besuchs auf Martinique am Port de Pêche auf; offensichtlich ausgesetzt, sehr zutraulich, aber in schlechter Verfassung, mager und mit Hautproblemen.


Satt und zufrieden... Blacky und Mystique


Marlo ruht im Schatten eines Bootes und wir fahren weiter zur nächsten Station...

Leader Price


Hier werden wir bereits erwartet...


Ein knappes halbes Jahr nur hat es gedauert, bis die meisten Katzen am Port de Pêche kastriert waren und Mymy sich der nächsten Herausforderung stellen konnte; den Katzen am Leader Price Supermatkt, die mir im Januar 20 beim Einkaufen aufgefallen waren und denen ich so gerne helfen wollte-


Kaum haben sie Mymys Auto erspäht, kommen sie von allen Seiten angerannt, über den Parkplatz...


...aus den Mangroven...


... und versammeln sich...


---in Erwartung  einer Mahlzeit; der weiße Haka, die rotweißen Tango und Samba, die roten Jerk und Salsa , die dreifarbigen Maloya und Java.


Madison, die einzige Tigerkatze am Leaderprice


Schnell verteilt Mymy das Trockenfutter.


Von links nach rechts: Haka, Madison, die roten Jibidi, Jerk, Salsa und im Hintergrund Swing, Java, Maloya und Adowa.


Ich halte mich im Hintergrund, um die Fütterung nicht zu stören, außerdem kämpfe ich mit extremen Lichtverhältnissen. Es ist Mittag; die Sonne steht senkrecht am Himmel und die Kontraste zwischen den dunklen Mangroven und dem sonnenüberfluteten Parkplatz sind enorm. Schwierig, hier gute Fotos zu machen...


Die Mangroven am Rand des Parkplatzes bieten den Katzen ein willkommenes Jagdrevier, Schutz vor Sonne und Regen und... vor bösen Menschen! Längst sind die hübschen weißen Futterhäuschen Vandalismus zum Opfer gefallen; etwas, das wir auch an der Marina immer wieder erleben mussten, sobald etwas Festes installiert wurde. Die Katzen blieben gottlob unbehelligt; eigentlich sind sie, besonders kastriert, den Betreibern von Supermärkten willkommen, denn sie halten Ratten und Mäuse in Schach.


Samba und Adowa, Java im Hintergrund.


Samba und Salsa, Samba lässt sich von Mymy bereits berühren. Vielleicht wird sie ja eines Tages vermittelbar.


Jerk und Maloya.


Maloya, Madison und Swing.


Haka, die 3 roten Jerk, Jibidi und Salsa, Samba, Maloya, Adowa und Tango.


Salsa und Jerk.


Tango, Jerk, Maloya,Samba und Haka.


Swing, Madison und Adowa

Mymy bittet zum Nachtisch.


Sie lässt es sich nicht nehmen, jedem Kätzchen noch einen Happen Nassfutter zu servieren.


Die Katzen sind begeistert!


Noch ein Extrahäppchen für Maloya, eine Katze, die Mymy gebau wie Tango gern für eine Vermittlung vorbereiten möchte.


Dann geht es, begleitet von Maloya,  um die Ecke zum Domizil von Calypso. Der scheue Kater frisst nur dort. Er hält sich von den anderen Katzen fern. Ob er mit den Katern nicht auskommt?


Und da ist er schon! Maloya nascht weiter...

Der Leader Price Supermarkt liegt am südlichen Rand des großen Gewerbegebiets im Herzen von Le Marin, das sich rund um die Werft entwickelt hat. Eine kleine Straße verläuft parallel zum Werftgelände. Hier haben sich hauptsächlich Werkstätten, Firmen und Geschäfte angesiedelt, die mit der Yachtindustrie zu tun haben.
Hier werden wir plötzlich von einem Mann bestürmt, der uns bittet, ihm bei der Kastration eines Kätzchens behilflich zu sein. Er will sich finanziell beteiligen; sein Chef würde die Katze am liebsten tot sehen...


Und das ist sie, die kleine Minette! 


Mittlerweile ist sie kastriert und auch der Chef hat sich beruhigt und duldet sie inzwischen.

Auf der anderen Seite dieser Straße, gegenüber der Werft liegt das Centre Commerciale. Hier gibt es einen weiteren großen Supermarkt, viele kleine Geschäfte, Boutiquen, Restaurants, Pharmazien und ... Katzen!

Centre Commerciale


Es ist der bisher nördlichste Punkt unserer Aktivitäten. Hier betreut Virginie Gilles-Lagrange eine Katzenfamilie.


Und so ganz allmählich werden sie auch handzahm...


...und scheinen Streicheleinheiten zu genießen.


Sie sind alle bildhübsch, der siamesische Erbanteil ist nicht zu übersehen.


Von links nach rechts: Papa Siamois, seine ältere Tochter Carousselle, Mama Miss Cyclone und ihre Tochter Tempête...


...und Tempêtes Schwester Tornade.


Tornade ist sehr zurückhaltend, hält sich immer im Hintergrund auf, frisst und ruht allein.


Tempête ist gesättigt...


...und hat sich zurückgezogen, ihr Vater ebenso.


Bald strecken sich auch die anderen zu einem Verdauungsschläfchen aus.
Und wir fahren weiter, nun in Richtung Süden, zu den Futterstellen, die südlich der Marina liegen und alle von Virginie betreut werden.

Ti Versailles


Vier Katzen leben hier; die Kater King und César...


...die bildhübsche, aber sehr misstrauische Bella und Daisy, die sonst immer, heute aber leider nicht da ist.

Bella hat natürlich meine Anwesenheit längst bemerkt und zögert...


Schließlich kommt sie doch zum Futtern und wir fahren weiter zu nächsten Station

Vorher aber machen wir noch Halt bei Virginie, um die Katzenbabys zu besuchen, die bei ihr in Pflege sind. Seit dem traurigen Unfalltod von Pupuce und Deesse, den Kätzchen vom Port de Pêche, die im Abstand von nur einem Tag überfahren wurden, werden alle Katzenbabys nach Möglichkeit sofort eingesammelt und bis zur Vermittlung untergebracht. Die meisten landen bei Virginie...

Virginies Katzenkinderstube


Begrüßt werden wir von Ti Boo, dem letzten von 4 in Ti Versailles ausgesetzten Tigerkätzchen. Seine Geschwister konnten alle vermittelt werden, doch Ti Boo leidet an einer Deformation der Harnröhre, die ihm mit zunehmendem Alter Probleme bereiten wird. 


Ti Boo muss operiert werden, wenn er das dafür notwendige Gewicht erreicht hat und selbst dann ist es fraglich, ob er eine Chance hat, denn die Operation ist schwierig und nicht ohne Risiken.


Im Moment ist er beschwerdefrei und genießt sein kleines Leben. Er ist Virginies Herzendkind und, sollte die OP erfolgreich sein, wird sie sich wahrscheinlich nicht von ihm trennen.


Ti Boo und seine Freundin Carib. Sie hat sich mächtig erholt, seit Virginie sie an der Marina fand. Ganze 300 Gramm brachte sie damals auf die Waage. 


Canaillou, eines von drei an der Marina ausgesetzten Kätzchen...


-- und Schwesterchen Canaille,  Das Brüderchen Oscar hat als einziger sehr schnell ein Zuhause gefunden. 



Und Pastaga, der kleine rote Kater von der Marina. Jemand hat ihn dort anscheinend auf den Rücken geschlagen und Virginie hat ihn sofort ins Haus genommen und lässt ihn nicht wieder hinaus. 
Ein weiteres Kätzchen versteckt sich unterm Schrank...
Wir machen uns auf den Weg zur Tankstelle am südlichen Ortsausgang von Le Marin, der Station Cap. Doch auf dem Weg dorthin machen wir noch Halt an einem Sportplatz...

Stade Cap


Hier lebt eine Gruppe Katzen, die von jemand gefüttert, aber nicht kastriert werden. Das ist für uns also der nächste Einsatzort.


Erste Bestandsaufnahme...


... und erster Kontaktversuch. Die Katzen sind recht zutraulich. Offenbar werden sie schon länger gefüttert.


Jemand hat einen kleinen Unterstand im Gebüsch aufgestellt. Es ist sehr wichtig, dort zu kastrieren, wo bereits gefüttert wird, zum einen, weil jede Futterstelle nur eine begrenzte Zahl Tiere ernähren kann und Katzen, die sich sowieso schon rasant vermehren, dazu tendieren, größere Würfe zu haben, wenn sie gut genährt sind, zum anderen, weil jede Unterstützung bei der Fütterung für uns eine enorme Hilfe ist. Wir können zu den Kosten für die Kastrationen nicht noch Hunderte von Katzen ernähren.

Station Cap


Der bisher südlichste Ort unserer Aktionen; hier leben etwa achtzehn Katzen, alle sehr scheu, alle sehr schwer zu fangen. Auch hier wird gefüttert, und zwar vom Fastfood Restaurant an der Tankstelle. Darum ist es sehr wichtig, dass wir kastrieren und eine Bevölkerungsexplosion verhindern.


 Die größten Chancen auf Erfolg bestehen am Abend, wenn es schon dunkel ist. Virginie will heute ihr Gkück versuchen. In einer Hand die Box, in der anderen den Eimer mit Trockenfutter, nähert sie sich den Katzen. Ich halte mich im Hintergrund...
 

Und tatsächlich nähert sich bald darauf ein Kätzchen, angelockt vom Duft des Futters, das in die Box plaziert wurde.


Ein zweites folgt...


Dann geht alles sehr schnell..., und zack, sind zwei Katzen auf einmal gefangen. 


Eine allerdings erwies sich im Nachhinein als bereits kastriert; sie war bei einer vorherigen Aktion bereits gefangen worden. Anscheinend hat sie das als gar nicht so schlimm empfunden.
 
Ich bin nun schon seit einem Monat wieder in Deutschland und in dieser Zeit ist in Martinique sehr viel passiert, besonders Aussetzungen haben Konjunktur, anscheinend ähnlich wie hierzulande Corona-bedingt. Besonders an der Marina gibt es eine wahre Katzenschwemme. Deswegen wird in Kürze ein weiterer Bericht folgen über ausgesetzte, eingefangene und kastrierte Katzen, die Hilfe brauchen.

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